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Refluxkrankheit (GERD) und Barrett-Ösophagus

Refluxkrankheit und Barrett-Ösophagus

Fließt Mageninhalt oder Verdauungssaft aus dem Magen zurück in die Speiseröhre, so kann es zu Brennen hinter dem Brustbein (Sodbrennen) kommen. Gelegentlich kommt das bei jedem Menschen vor. Sollten diese Schmerzen und weitere Symptome wie etwa Schluckstörungen oder Atemnot allerdings so stark und gehäuft auftreten, dass die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt wird, spricht die Fachwelt von einer Refluxkrankheit (Gastroesophageal Reflux Disease/GERD). Manche Reflux-Betroffenen haben zusätzlich einen Zwerchfellbruch (Hiatusgleithernie: Lücke im Zwerchfell, sodass ein Teil des Magens in den Brustraum gelangt).

Wenn Magensäfte über Jahre in die Speiseröhre zurückfließen und sie reizen, kann sich bei den Betroffenen ein sogenannter Barrett-Ösophagus (nach dem britischen Chirurgen Norman Rupert Barrett benannte chronisch-entzündliche Veränderung) bilden. Diese Patienten haben in Abhängigkeit von der Ausdehnung der Veränderung ein erhöhtes Risiko, einen bösartigen Tumor zu entwickeln (Adenokarzinom der Speiseröhre).

Gerade bei neu entwickelten Beschwerden steht eine Spiegelung von Speiseröhre und Magen an erster Stelle der Diagnostik, auch zum Ausschluss eines Tumors, einer Tumorvorstufe oder eines Barrett-Ösophagus’. Bei jedem dritten Untersuchten zeigen sich bereits hierbei eindeutige entzündliche Veränderungen, die die Refluxkrankheit beweisen.

Die Mehrheit der Betroffenen braucht weitere, am Israelitischen Krankenhaus exzellent etablierte Nachweisverfahren:

  • konventionelle Säuremessung über 24 Stunden (24-Stunden-pH-Metrie)
  • Impedanzmessung (neuartiges Verfahren zur Messung aller in die Speiseröhre zurückfließenden Mageninhalte, nicht nur der sauren)
  • konventionelle oder hochauflösende Ösophagusmanometrie (Messung der Druckverhältnisse und Bewegungen der Speiseröhre)

Die Beschwerden einer Refluxkrankheit können fast immer durch sogenannte „Säureblocker“ erfolgreich behandelt werden (PPI). Bei einem Teil der Patienten ist eine laparoskopische Fundoplikatio in Schlüssellochtechnik durch die Spezialisten der Chirurgischen Klinik eine sinnvolle Alternative.

Im Rahmen einer Magenspiegelung können wir darüber hinaus auch einen Tumor der Speiseröhre (etwa infolge eines Barrett-Ösophagus’) im Frühstadium entfernen. Dabei stehen Ihnen am Israelitischen Krankenhaus beispielsweise folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • endoskopische Mukosaresektion (Abtragung der Schleimhaut mithilfe einer speziellen Sonde)
  • endoskopische submukosale Dissektion (neuartiges Verfahren zur restlosen Abtragung veränderten Schleimhautgewebes, bei dem eine Flüssigkeit in das Fettgewebe unter der Schleimhaut gespritzt wird)

Mehr über unsere chirurgisch-therapeutischen Möglichkeiten erfahren Sie hier.