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Refluxkrankheit

Refluxkrankheit

Bei einer Refluxkrankheit führen wir eine sogenannte Fundoplicatio durch. Wir haben am Israelitischen Krankenhaus in den letzten 20 Jahren über 4.000 Patienten operiert und haben damit in Deutschland bei Weitem die größte Erfahrung auf diesem Gebiet. Viele Chirurgen haben diese Operation im Rahmen von Demonstrationsveranstaltungen bei uns gelernt. Intensive wissenschaftliche Arbeit hat zu einer großen Zahl von international beachteten Publikationen geführt.

Bei der Refluxkrankheit (reflux: lateinisch für „Rückfluss“) gelangt zu viel Magensäure in die Speiseröhre, weil der Ventilmechanismus am unteren Ende der Speiseröhre nicht richtig funktioniert. Diese Fehlfunktion kann unter anderem als Folge eines Zwerchfellbruchs (Lücke im Zwerchfell, durch die Teile des Magens in den Brustraum gelangen) entstehen.

Diagnostisch wegweisend ist in den meisten Fällen das Beschwerdebild des Patienten, vor allem die Angabe von Sodbrennen und/oder Volumenreflux (Hochlaufen von Mageninhalt beim Bücken). Die Beschwerden können aber sehr variantenreich sein. Bei der Magenspiegelung (Endoskopie) liegt häufig (nicht zwingend) eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut als sichtbare Folge der Refluxkrankheit vor. Die Behandlung beginnt in der Regel mit Medikamenten, die die Säurebildung im Magen unterdrücken. Sollte diese Therapie Ihre Beschwerden lindern, ist das ein weiterer Beweis dafür, dass eine Refluxerkrankung (und nicht etwa eine andere Ursache) Ihren Schmerzen zugrunde liegt. Vor der Entscheidung über eine Operation überprüfen wir die Funktion des Übergangs Speiseröhre/Magen immer noch mit einer Druckmessung (Manometrie) und einer Säuremessung über 24 Stunden (pH-Metrie).

Mehr zu unseren diagnostischen Möglichkeiten erfahren Sie hier.

Zu einer Operation raten wir unseren Patienten dann, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • gesicherte Diagnose
  • deutliche Behandlungsbedürftigkeit
  • unzureichende Wirkung der medikamentösen Therapie oder fehlende Akzeptanz der dauerhaften Medikamenteneinnahme

Im Rahmen einer Fundoplicatio holen wir den Magen wieder in den Bauchraum zurück (beheben also den Zwerchfellbruch), engen den Durchtritt durch das Zwerchfell mit Nähten ein und legen eine Manschette aus Magenwand um das untere Ende der Speiseröhre. Die Operation wird minimalinvasiv über fünf Zugänge von 5 oder 10 Millimetern Länge durchgeführt. Die Operation dauert bei uns ca. 45 Minuten.

Der stationäre Aufenthalt dauert fünf Tage.

Am Aufnahmetag führen wir zunächst eine Druckmessung (Ösophagusmanometrie) durch und beginnen die 24-Stunden-pH-Metrie (Langzeit-Säuremessung). Auf der Basis der diagnostischen Ergebnisse planen wir Ihre individuelle Operation, die wir am dritten Tag durchführen. Nach der Operation nehmen wir uns zwei bis drei Tage Zeit für einen vorsichtigen Kostaufbau.

Bereits am Tag nach ihrer Fundoplicatio sind fast alle unsere Patienten Reflux-frei. Bei 80 Prozent von ihnen hält dieser Erfolg langfristig an, während 20 Prozent im Laufe der folgenden Jahre wieder Reflux bekommen. Das kann der Fall sein, wenn Gewebe, das wir bei der Operation vereinigt haben, wieder auseinanderweicht (etwa der Zwerchfellverschluss). Sie können sich dann gern noch einmal an uns wenden. Gemeinsam mit Ihnen schauen wir, ob wir Ihnen mit einer erneuten Operation helfen können.