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Gallengangstumoren (Cholangiokarzinome, perihiläre Klatskintumoren)

Gallengangstumore (Cholangiokarzinome, Klatskintumore)

Das Israelitische Krankenhaus zählt zu den bundesweit führenden Zentren für die Behandlung von Erkrankungen der Verdauungsorgane. Gern stellen wir unsere besondere Fachkompetenz zur Verfügung, um Patienten mit dem Verdacht auf einen bösartigen Gallengangstumor bestmöglich zu helfen.

Folgende Faktoren können die Entstehung einer Krebserkrankung der Gallenwege begünstigen:

  • chronisch-entzündliche oder zum Verschluss der Gallenwege führende Erkrankungen wie etwa
    • primär sklerosierende Cholangitis (PSC: Form der Gallengangsentzündung)
    • Parasitenbefall der Gallenwege
    • virusbedingte Leberentzündungen
    • Fehlbildungen
  • Einwirkung von Giften

Ein Gallengangstumor ist durch eher allgemeine Symptome gekennzeichnet. Dazu zählen unter anderem:

  • dumpfe Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Gewichtsverlust
  • Gelbfärbung der Haut
  • Juckreiz

Wächst ein Gallengangstumor innerhalb der Leber, so wird er oft erst in einem fortgeschrittenen Zustand erkannt, weil er zunächst keine Beschwerden auslöst.

Wenn das Karzinom sich allerdings dort bildet, wo die Gallenwege zu einem gemeinsamen Ausführungsgang zusammenfließen (Lebergabel/Leberhilus) oder innerhalb des Ausführungskanals, so verursacht die Verengung dort einen Gallestau mit entsprechenden Beschwerden. Dadurch macht sich ein Tumor an dieser Stelle bereits in einem relativ frühen Stadium bemerkbar.

Bei dem Verdacht auf einen Gallengangstumor stehen spezialisierte Diagnoseverfahren zur Verfügung:

  • konventioneller und kontrastverstärkter Ultraschall
  • Endosonografie (besonders genaues Untersuchungsverfahren, bei dem Ultraschall und Endoskopie kombiniert werden), vor allem zur präzisen Darstellung kleinerer Tumore, insbesondere in der Nähe des Gallenhauptgangs und seiner Mündung
  • bei Bedarf Leberbiopsie oder Bürstenzytologie (endoskopisches Verfahren zur Entnahme oberflächlicher Gewebeproben) im Rahmen einer Gallenwegsspiegelung (endoskopisch retrograde Cholangiografie/ERC: innere Untersuchung der Gallenwege mithilfe einer speziellen Sonde) zur Sicherung der Diagnose

Anhand der Ergebnisse stimmen wir unter Einbeziehung aller Behandlungsoptionen in der Tumorkonferenz das für die individuelle Erkrankung optimale Therapiekonzept ab.

Eine heilende Operation ist aufgrund der Tumorausdehnung bei Diagnosestellung nur bei einem kleineren Anteil der Patienten möglich.

In der Mehrzahl der Fälle geht es in der Behandlung um die bestmögliche Linderung von Beschwerden und Verlängerung des Lebensspanne.

Neben einer Chemotherapie kommen hierbei nicht-operativen interventionellen Verfahren eine zentrale Bedeutung zu:

  • Ableitung der gestauten Galle durch eine Drainage nach außen (perkutane transhepatische Cholangiodrainage, PTCD)
  • operative Entfernung des Gallengangstumors (Leberteilresektion/teilweise Entfernung der Leber, Whipple-Operation)
  • Verabreichung von Medikamenten, die Tumorzellen abtöten (Chemotherapie)

Mehr über die Möglichkeiten unserer Tumorchirurgie erfahren Sie hier.

Mehr über die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten unserer Endoskopie erfahren Sie hier.