Hamburg, den 14.10.2025
Hamburger Gastroenterologe Prof. Dr. Peter Layer erhält Auszeichnung der Mayo Clinic
Die weltweit renommierte Klinik zeichnet den Mediziner für seine Forschung und medizinische Tätigkeit auf dem Gebiet der Gastroenterologie als Mayo Clinic Distinguished Alumnus aus.
Der „Mayo Clinic Distinguished Alumni Award“ wird meist an US-Amerikaner vergeben, in diesem Jahr durfte ihn ein Hamburger entgegennehmen. Prof. Dr. Peter Layer war als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota tätig. Er ist der Klinik, die immer wieder zur weltweit besten gekürt wird, und ihren Idealen seitdem eng verbunden. Ihre Werte übertrug er auf sein Wirken am Israelitischen Krankenhaus, dessen Ärztlicher Direktor er von 1996 bis 2022 war: Eine Medizin, die stets die Patient*innen als Persönlichkeiten und ihre individuell bestmögliche Behandlung in den Mittelpunkt stellt, den hohen Anspruch an wissenschaftliche Forschung und den Fokus auf multidisziplinäre Teamarbeit. Marcus Jahn, Geschäftsführer des Israelitischen Krankenhauses: „Wir gratulieren Herrn Prof. Layer herzlich zu dieser großartigen Anerkennung. Er hat die traditionsreichen Werte unseres Hauses nachhaltig geprägt und gestärkt – wir führen sie mit großem Engagement und Stolz fort.“
Ausgezeichnet wurde Layer für seine bedeutenden wissenschaftlichen Entdeckungen und Publikationen sowie sein internationales Renomme. Auch die berufliche und soziale Integrität sowie gesellschaftliches Engagement zählen zu den Auswahlkriterien. Insbesondere seine Arbeiten zur Aufklärung wichtiger Regulationsmechanismen des menschlichen Verdauungstrakts, hierbei die enge koordinierte Zusammenarbeit zwischen Bauchspeicheldrüse und Darm, erregten Aufsehen. Zu seinen Entdeckungen zählt das Phänomen, dass mehr als 10 % der Patient*innen mit chronischer Pankreatitis (dauerhafte Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die zum Funktionsverlust führt) diese gänzlich ohne Alkoholkonsum entwickeln. Diese Erkenntnis widerlegte jahrzehntelange Überzeugungen und Vorgehensweisen in Diagnostik, Therapie und Prävention. Von Patient*innen wird nicht mehr automatisch angenommen, dass sie zu viel Alkohol trinken würden. Durch die weitere Forschung wurden neue Ursachen der Pankreatitis entdeckt wie genetische Mutationen, Autoimmunpankreatitis, obstruktive Ursachen (mechanische Blockaden oder Engstellen, die den Abfluss von Verdauungssäften aus der Bauchspeicheldrüse behindern) sowie idiopathische (ohne erkennbare Ursachen) und altersbedingte Formen. Entsprechend erfolgt die Diagnostik heutzutage breiter und umfasst unter anderem genetische Tests, immunologische Marker (die Hinweise auf eine Fehlsteuerung des Immunsystems geben) und Bildgebungsverfahren. Auf dieser Basis erfolgt die Therapie zielgerichteter und effektiver. Präventionsstrategien umfassen nunmehr auch genetische Beratung, frühzeitige Diagnostik und nicht-alkoholische Risikofaktoren, was auch Auswirkungen auf Gesundheitspolitik und Aufklärungskampagnen hat.
Foto: Philipp Layer
