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Dekubitusprophylaxe

Dekubitusprophylaxe

Als Patient am Israelitischen Krankenhaus profitieren Sie nicht nur von Medizin auf höchstem Niveau, sondern insbesondere auch von unserer menschlich-zugewandten Pflege nach modernsten, fortlaufend überprüften Qualitätskriterien. Das gilt nicht zuletzt für die Vorbeugung gegen ein Druckgeschwür (Dekubitusprophylaxe). Eine solche Hautwunde kann vor allem bei dauerhaft bettlägerigen Patienten entstehen, die sich nicht selbstständig drehen oder im Bett bewegen können. Denn ein Dekubitus bildet sich, wenn durch länger anhaltenden Druck die Haut und das darunterliegende Gewebe nicht mehr richtig durchblutet werden. Insbesondere folgende Risikofaktoren begünstigen neben vielen anderen die Entstehung eines Druckgeschwürs:

  • Unbeweglichkeit (Immobilität)
  • Bewusstseinseinschränkung
  • schwere Erkrankung

Um Sie oder Ihren erkrankten Angehörigen vor einem Dekubitus bestmöglich zu schützen, arbeitet unser Team nach einem Standard, den unser klinikeigener Qualitätszirkel Pflege auf Basis des Expertenstandards „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) entwickelt hat. Diese verbindlichen Abläufe aktualisieren wir jährlich anhand der jeweils neuesten Erkenntnisse. Darüber hinaus überprüfen wir die Durchführung unseres speziell für das Israelitische Krankenhaus entwickelten Standards halbjährlich durch hausinterne Audits (Verfahren zur Qualitätssicherung).

Verpflichtende Fortbildung für unsere Pflegekräfte

Jede unserer Pflegekräfte ist verpflichtet, alle zwei Jahre an der internen Fortbildung zur Dekubitusprophylaxe teilzunehmen. So stellen wir sicher, dass Risikofaktoren für einen Dekubitus möglichst frühzeitig erkannt werden und sich ein Dekubitus bei Ihnen oder Ihrem erkrankten Angehörigen als uns anvertrautem Patienten gar nicht erst entwickeln kann.

Externe Qualitätssicherung

Unser gesamter Bereich Pflege im Israelitischen Krankenhaus ist am bundesweiten Projekt zur Erfassung von Druckgeschwüren beteiligt. Deshalb überprüfen wir bei jedem unserer Patienten, der 20 Jahre oder älter ist, ob er bei der Aufnahme und/oder bei Entlassung unter einem Druckgeschwür (Dekubitus) ab Grad 2 leidet und gegebenenfalls, wie ausgeprägt dieses ist (Gradeinteilung gemäß unten abgebildeter Tabelle).

Im Rahmen des Projekts werden unsere Daten mit den Angaben aus anderen teilnehmenden Krankenhäusern in Hamburg verglichen, sodass unsere Pflegequalität am Israelitischen Krankenhaus im Vergleich zu den anderen Einrichtungen objektiv beurteilt werden kann. Diese Ergebnisse gleichen wir auch intern mit unseren Vorjahresdaten ab. Auf dieser soliden Basis können wir unsere Abläufe zur bestmöglichen Vorbeugung gegen die Bildung eines Druckgeschwürs (Dekubitusprophylaxe) bei Bedarf weiter optimieren und unsere Mitarbeiter noch gezielter fortbilden.

Die folgende Tabelle zeigt unsere Daten aus den Jahren 2013 und 2014 für Patienten (≥ 20 Jahre) mit Dekubitus bei Entlassung, die ohne Dekubitus aufgenommen wurden:

(Quelle: „Jahresauswertungen 2013-2014, Pflege: Dekubitusprophylaxe, DEK“ des BQS-Instituts)

2013: 16 von 6.587 (0,2%) Hamburg gesamt: 1.860 von 381.035 (0,5%)
2014: 12 von 7.315 (0,16%) Hamburg gesamt: 1.357 von 462.863 (0,29%)
2015: 18 von 7.682 (0,23%) Hamburg gesamt: 1.567 von 487.375 (0,32%)

2013

2014

2015

Grad 1

nicht erfasst

nicht erfasst

nicht erfasst

Grad 2

15

12

18

Grad 3

1

0

0

Grad 4

0

0

0

Gradeinteilung nach dem Diagnoseklassifikationssystem ICD-10-GM-2015

Grad I: nicht-wegdrückbare Rötung intakter Haut. Besonders bei dunkelhäutigen Menschen können auch Hautverfärbungen, Überwärmungen, Ödeme (Wasseransammlungen/ Schwellungen) oder Verhärtungen Indikatoren für Grad I sein.

Grad III: Verlust aller Hautschichten einschließlich Schädigung oder Nekrose (Absterben) des subkutanen (Unterhaut-)Gewebes, die bis auf, aber nicht unter die darunterliegende Faszie (Bindegewebe) reichen kann.

Grad II: Teilverlust der Haut mit Schädigung von Epidermis, Dermis oder beiden Hautschichten. Das Druckgeschwür ist oberflächlich und zeigt sich klinisch als Hautabschürfung oder Blase.

Grad IV: ausgedehnte Zerstörung, Gewebsnekrose (Absterben von Gewebe) oder Schädigung von Muskeln, Knochen oder stützenden Strukturen, mit oder ohne Verlust aller Hautschichten.

Mehr über die Details unserer Pflege am Israelitischen Krankenhaus erfahren Sie hier.

Mehr über die praktische Umsetzung unserer hohen Qualitätsstandards in der Pflege erfahren Sie hier.