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Motilitätsstörungen des Magens

Magenentleerungsstörungen

Patienten, bei denen sich der Magen zu schnell oder zu langsam entleert, leiden typischerweise unter folgenden Beschwerden:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Völlegefühl
  • Schmerzen im Oberbauch

Wenn der Magen sich erheblich zu langsam entleert (Gastroparese/Magenlähmung), bleibt die Nahrung zu lange dort liegen. Zu den begünstigenden Faktoren für eine Gastroparese zählt beispielsweise die Zuckerkrankheit. Sie kann die Funktion derjenigen Nerven beeinträchtigen, die den Magen und dessen Entleerung steuern.

Umgekehrt kann es – insbesondere nach einer Magenoperation – auch sein, dass der Mageninhalt überstürzt in den Dünndarm entleert wird. Dies führt neben den oben beschriebenen Symptomen oft auch zu Kreislaufproblemen und Unterzuckerung und wird als Dumping-Syndrom bezeichnet.

Bei Patienten mit den oben genannten Beschwerden wird in der Regel zunächst eine Magenspiegelung durchgeführt. So können wir andere Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden verursachen (zum Beispiel ein Magengeschwür), erkennen oder ausschließen.

Im zweiten Schritt können wir Ihre Magenentleerungsgeschwindigkeit präzise messen. Am Israelitischen Krankenhaus nutzen wir dafür unkomplizierte und für Sie harmlose Atemtests (13C-Oktansäure-Atemtest, 13C-Acetat-Atemtest).

Grundlage der Therapie bei allen Magenentleerungsstörungen, sowohl bei zu schneller als auch bei zu langsamer Magenentleerung, ist eine Diätumstellung. Wenn dies nicht zur ausreichenden Linderung der Beschwerden führt, setzen wir zusätzlich gezielt Medikamente ein. Patienten mit Gastroparese, die auf keine medikamentöse Therapie ansprechen, kann ein sogenannter Magenschrittmacher (Enterra®) helfen. Die Experten der Chirurgischen Klinik am Israelitischen Krankenhaus setzen dieses kleine Gerät unter die Bauchwand. Ähnlich wie ein Herzschrittmacher gibt der Apparat elektrische Impulse an die Magenwand ab, die die Magenfunktionen regulieren können. Dieses moderne Verfahren wird an unserem Haus pro Jahr bei etwa zehn Patienten angewendet. Mehr über die Details dieser Operation erfahren Sie hier.